Nach über drei Jahren Bauzeit geht eines der anspruchsvollsten Projekte in der Stadt Zürich zu Ende: Das Haus zum Falken, entworfen vom weltbekannten Architekten Santiago Calatrava und realisiert von Allreal im Auftrag der AXA Anlagestiftung, wurde am 24. Oktober 2025 offiziell übergeben. Direkt am verkehrsreichen Bahnhof Stadelhofen gelegen, verbindet das Projekt auf eindrückliche Weise architektonische Vision, technische Präzision und urbane Funktionalität.
Ein Bauprojekt im Herzen Zürichs
Mitten in einem der meistfrequentierten Knotenpunkte der Schweiz, zwischen SBB-Gleisen, Tramlinien und Innenstadt, entstand in den letzten Jahren ein Bauwerk, das Ingenieurskunst und Architektur auf höchstem Niveau vereint.
Die Lage direkt am Bahnhof Stadelhofen stellte alle Beteiligten vor aussergewöhnliche logistische und sicherheitstechnische Herausforderungen. Die Baustelleninstallation umfasste einen 70 Meter langen Schutztunnel über den Tramlinien sowie ein Schutzgerüst über Perron 1, um den laufenden Bahnbetrieb zu gewährleisten.
Während der Bauzeit wurde rund 150 Nächte lang gearbeitet – insbesondere dann, wenn Arbeiten in unmittelbarer Nähe zu den SBB- und Tramgleisen nur ausserhalb des Betriebs möglich waren.
Ein besonders spektakulärer Einsatz etwa war der Abtransport des Baugrubenaushubs.
Aufgrund der beengten Platzverhältnisse musste der gesamte Baugrubenaushub mit einem Teleskopbagger aus der bis zu 12 Meter tiefen Baugrube gehoben und auf bereitstehende Lastwagen verladen werden. Nach Abschluss der Arbeiten wurde der über 40 Tonnen schwere Bagger, der auf dem Schutztunnel über der Strasse stand, mit einem 500-Tonnen-Pneukran abtransportiert. Allein das Aufballastieren und Vorbereiten des Krans dauerte über zwei Stunden – ein minutiös geplanter Einsatz, der eindrücklich zeigt, wie komplex das Bauen an diesem Standort war.
Die Tiefbauarbeiten führte die Kibag aus, welche bereits während des Aushubs ein beeindruckendes Video über die Baugrube realisierte:
Zum Video auf YouTube: Link (extern)
Die Vorbereitungsarbeiten allein dauerten über eineinhalb Jahre. Nach dem Einbringen der Erdsonden für die Wärmepumpenheizung ab Dezember 2022 begann der Aushub der Baugrube – 12 Meter tief, mit senkrechten Wänden, nur 5 Meter von den Gleisen entfernt. Tonnenschwere Stahlträger stützten die Betonwände gegeneinander ab, während das gesamte Aushubmaterial über den Schutztunnel auf die andere Strassenseite transportiert werden musste.
Bereits damals war klar: Dieses Projekt würde in jeder Hinsicht neue Massstäbe setzen.
Im Untergeschoss befindet sich heute eine öffentliche Velostation mit 800 Stellplätzen und direktem Zugang zum Bahnhof Stadelhofen – ein Beitrag zu nachhaltiger Mobilität im urbanen Raum.
Architektur mit Handschrift
Die unverwechselbare Formensprache Calatravas prägt das Gebäude vom Fundament bis zur Fassade. Die markante, skulpturale Gebäudeform, die an den Rumpf eines Schiffes erinnert, sowie die gerüstlos montierte Glas-Metall-Fassade verleihen dem Bau Leichtigkeit und Dynamik – und forderte höchste Präzision in der Planung und der Ausführung.
Für Allreal war die Umsetzung dieser einzigartigen Fassade eine besondere Aufgabe:
„Die Montage im dichten Stadtraum, ohne klassisches Baugerüst, erforderte minutiöse Planung und innovative Lösungen. Es war faszinierend zu sehen, wie Theorie und Praxis hier auf höchstem Niveau zusammenfanden“, sagt Allreal-Projektleiter Bruno Schumacher.
Ein Gemeinschaftswerk
Das Projekt steht sinnbildlich für interdisziplinäre Zusammenarbeit: zwischen Architekten, Planern, Bauherrschaft, Behörden, Ingenieuren und ausführenden Unternehmen.
Dank präziser Koordination, modernster Bauplanung und engagierten Teams konnte das Haus zum Falken trotz der engen Platzverhältnisse und der komplexen Anforderungen termin- und qualitätsgerecht fertiggestellt werden.
Ein neues Wahrzeichen für Zürich
Mit der Fertigstellung des „Haus zum Falken“ erhält Zürich ein neues architektonisches Wahrzeichen – ein Gebäude, das sich in die bestehende Stadtstruktur einfügt und zugleich neue Akzente setzt.
„Das Projekt zeigt, was möglich ist, wenn Architektur, Technik und Leidenschaft zusammenspielen. Wir sind stolz, dieses herausfordernde und einzigartige Bauwerk realisiert zu haben“, sagt Bruno Schumacher von Allreal.
Am 24. Oktober 2025 wurde das Gebäude offiziell an die AXA Anlagestiftung übergeben – ein würdiger Schlusspunkt unter ein Projekt, das für alle Beteiligten weit mehr als nur ein Bauvorhaben war: Das Haus zum Falken ist ein Stück Zürcher Stadtgeschichte.
| Projektname | Haus zum Falken |
| Bauherrin | AXA Anlagestiftung |
| Totalunternehmer | Allreal |
| Architekt | Santiago Calatrava LLC |
| Standort | Bahnhof Stadelhofen, Zürich |
| Bauzeit | 2022-2025 |
| Nutzung | Bürogebäude mit Velostation (800 Plätze) |
| Zertifikat | LEED Gold |