Sekundarschule Thalwil – bereit für die Zukunft

In Thalwil realisiert Allreal den Umbau und die Erweiterung der Sekundarschule Feld/Berg, unter anderem mit einer unterirdischen Turnhalle. Weshalb Schulen bauen anders ist.

Endlich Sommerferien! Vor wenigen Tagen erst haben die Schülerinnen und Schüler in den Schulhäusern Berg und Feld in Thalwil ihre Zeugnisse in Empfang genommen, und bereits gleicht ihre Schule wieder einem Ameisenhaufen. Überall sind Handwerker an der Arbeit und mittendrin Christian Wanner, langjähriger Bauleiter bei Allreal. «Die fünf Wochen Ferien sind unser Zeitfenster für alle Arbeiten, die wir während des laufenden Schulbetriebs nicht ausführen können. Wer will schon einen Aufsatz schreiben, während ein Geschoss höher eine Wand herausgebrochen wird?» Nebst der stetigen Kontrolle der Qualität der Bauarbeiten hat Wanner zurzeit deshalb vor allem die Einhaltung des Terminplans im Auge. Denn meistens tauchen bei Umbauarbeiten Überraschungen auf, zum Beispiel Leitungen, die in keinen Plänen eingezeichnet waren. Da müssen jeweils schnell Lösungen erarbeitet und Entscheide gefällt werden. Ein weiterer Grund wird auf dem Weg über das Schulareal zurück zum Baubüro klar: Wo im letzten Winter noch ein Aussensportplatz war, klafft ein fast 10 Meter tiefes Loch – die Baugrube für eine neue, unterirdische Doppelturnhalle. Und zwei Gebäude weiter sind die Bauarbeiten für einen neuen Klassentrakt in vollem Gange.

«Eigentlich sind es gleich sechs Projekte, an denen wir parallel arbeiten», erklärt Wanner und zeigt auf die Pläne hinter seinem Schreibtisch. «Bereits erstellt haben wir ein Schulraum­provisorium für einen Teil der Bauzeit, und wenn die neue Turnhalle fertig ist, bauen wir die alte Turnhalle zu Werkräumen um. Zu guter Letzt wird noch die Umgebung neu gestaltet.»

Baustellen zum Vorzeigen

Die Tatsache, dass sich das Termin­programm nach Stundenplänen, dem Ferienkalender und der Turnhallen­belegung zu richten hat, ist nur eine der Heraus­forderungen beim Bauen bei laufendem Schulbetrieb. Insbesondere der Sicherheit muss grösste Beachtung geschenkt werden. Schon beim Wohnungs- und Gewerbebau hat bei Allreal die Prävention von Unfällen auf der Baustelle einen hohen Stellenwert. Die Baustellen werden deshalb auch in regelmässigen Abständen kontrolliert und die Mitarbeitenden geschult. Doch wenn Baubereich und Pausenplatz direkt aneinander­grenzen, ist grosse Vorsicht geboten, insbesondere bei den Zu- und Wegfahrrouten des Baustellenverkehrs.

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Gleichzeitig bietet sich für die Lehrerinnen und Lehrer aber auch eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Baustelle in den Unterricht zu integrieren. Christian Wanner hat in seinen über 14 Jahren als Bauleiter bei Allreal schon so manche Klasse durch seine Baustellen geführt. «Die Stunde, die mich das jeweils kostet, ist mir nie zu schade. Letzthin konnten die Kinder an einem Präventions­anlass zum Thema «Toter Winkel» selbst in einem Lastwagen Platz nehmen und staunend feststellen, wie gross der tote Winkel wirklich ist – das war sehr eindrücklich.»

Auch auf der Sekundar­schulstufe, wo die Berufswahl ein dominierendes Thema ist, eröffnet die Baustelle auf dem Schulareal diverse Möglichkeiten, Bauberufe kennenzulernen und für die Branche zu werben.

Mehr Platz und eine Bühne für die ganze Gemeinde

Um der stetig wachsenden Anzahl Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden, benötigt die Gemeinde Thalwil mehr Schulraum auf der Sekundarstufe. Die beiden Schulhäuser Feld und Berg, die, nur durch eine Quartierstrasse getrennt, gleich nebeneinander liegen, müssen deshalb erweitert werden. 20 Klassen sollen so in Zukunft Platz zum Lernen finden.

Ende 2020 haben die Thalwiler Stimmbürgerinnen und Stimmbürger an der Urne Ja gesagt zu einem rund CHF 26 Millionen teuren Umbau- und Erweiterungsprojekt. Grundlage dafür war ein Gesamtleistungs­wettbewerb mit vier eingeladenen Planungsteams, den Allreal im April 2020 gemeinsam mit Baumschlager Eberle Architekten gewonnen hatte.

Die grösste architektonische Heraus­forderung bestand in der Tatsache, dass die in den 1950er-Jahren im Landistil erbauten Gebäude der Schulanlage Feld unter Denkmalschutz stehen und deshalb weder rückgebaut noch aufgestockt oder anderweitig von aussen sichtbar verändert werden dürfen.

Das Gesamtprojekt besteht in erster Linie aus einer neuen unterirdischen Doppelturnhalle, die unter den bestehenden Aussensportplatz zu liegen kommt. Die Erschliessung erfolgt über einen kreisrunden Pavillon, der als einziges Bauwerk an der Oberfläche sichtbar bleiben wird. Gleichzeitig mit dem Dekret der Stimmberechtigten zum Bauprojekt wurde auch ein Zusatzkredit für den Einbau einer Bühne mit Veranstaltungs­infrastruktur angenommen. Die Doppelturnhalle wird so zu einem multifunktionalen Veranstaltungsraum mit Platz für rund 300 Personen.

Das Schulhaus Feld wird um einen neuen Anbau mit Klassen­zimmern erweitert, ein bestehender Anbau wird dafür rückgebaut. Die bestehende Turnhalle, welche ebenfalls unter Denkmalschutz steht, kann mit inneren, von aussen nicht sichtbaren Umbauten neu für den Werkunterricht genutzt werden. Gleichzeitig erfolgen im Schulhaus Berg diverse Umbauten für eine neue Einteilung der Klassen- und Gruppenräume sowie eine Erdbeben­ertüchtigung. Abschliessend soll mit einer Umgestaltung der Aussenräume und der Strasse erreicht werden, dass die beiden Schulareale zu einer Einheit zusammenwachsen.

Christian Wanner lacht und geht noch einmal los – mit Meter und Protokollblock in der Hand. «Das ist ganz anders, als wenn man ein Bürogebäude baut. Das Schöne bei Schulbauten ist, dass es viele Anspruchs­gruppen sind, mit denen man interagiert. Da ist das Lehrpersonal, der Abwart, das Schulpräsidium oder das Liegenschaftenamt, die Vereine und überhaupt die Bevölkerung, die ja an der Urne über das Geschäft abgestimmt hat. Zur Schule hat jeder eine Meinung, alle haben ihre Vorstellungen, Wünsche und eine eigene Geschichte dazu.» Und gleichzeitig muss man die Einhaltung von Kosten, Terminen und die Qualität sicherstellen. Dafür wurde Allreal engagiert.

In den letzten Jahren hat Allreal eine Vielzahl von Schulanlagen saniert, erweitert oder neu gebaut. Darunter die Turnhalle Grütli für die Noam-Schule in Zürich, die Schulanlage Steinmaur und zuletzt das Schulhaus Feld in Richterswil.

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