Geschätzte Aktionärinnen und Aktionäre
Schweizer Immobilien haben im ersten Halbjahr weiter an Attraktivität gewonnen. Haupttreiber sind sinkende Zinsen, eine robuste Konjunktur und das Bevölkerungswachstum. Die Nachfrage nach Geschäftsflächen an gut erschlossenen Lagen ist intakt, der Markt aber anspruchsvoll. Bei Wohnimmobilien übersteigt die Nachfrage weiterhin das Angebot deutlich, insbesondere an urbanen Lagen. Die Leerstände sind tief und entsprechend gross ist die Nachfrage nach Wohneigentum. In der Realisation bleibt der Fachkräftemangel bestehen, die Bauteuerung hat sich aber wieder eingependelt und die Bautätigkeit hat an Dynamik gewonnen.
«Schweizer Immobilien haben im ersten Halbjahr weiter an Attraktivität gewonnen. Haupttreiber sind sinkende Zinsen, eine robuste Konjunktur und das Bevölkerungswachstum.»
Auch wenn die globalen und wirtschaftlichen Unsicherheiten grösser geworden sind, bleiben die aktuellen Konjunkturerwartungen für die Schweizer Wirtschaft positiv. Nach den beiden Zinsschritten der SNB im März und im Juni notiert der Leitzins aktuell bei 0%. Entsprechend vorteilhaft bleibt das Zinsumfeld für Immobilien.
Allreal profitierte vom positiven Umfeld und steigerte das Unternehmensergebnis im ersten Halbjahr deutlich. Die Mieterträge sind im Jahresvergleich aufgrund verschiedener Portfolioveränderungen erwartungsgemäss zwar gesunken. Dieser Effekt konnte aber durch einen höheren Erfolg aus Entwicklung & Realisation, einen tieferen Finanzaufwand und aus dem Verkauf einer nicht mehr strategiekonformen Anlageliegenschaft kompensiert werden. Inklusive der erneuten Wertsteigerung des Portfolios resultierte ein deutlich höheres Unternehmensergebnis von CHF 116.8 Mio. gegenüber CHF 67.2 Mio. im Vorjahr.
Ausgewogenes Immobilienportfolio sorgt langfristig für stabile Erträge
Unser hochwertiges Immobilienportfolio an Zentrumslagen im Kanton Zürich und in der Genferseeregion generiert dank einem ausgewogenen Anlagemix aus Büro, Bildung, Industrie und Wohnen langfristig stabile Erträge. Renditeliegenschaften, die nicht mehr optimal am Markt positioniert sind, modernisieren wir oder verkaufen sie, falls das Entwicklungspotenzial fehlt.
An der Freiburgstrasse am Europaplatz in Bern haben wir im ersten Halbjahr die umfangreichen Umbauarbeiten für das Forum West abgeschlossen – die Liegenschaft präsentiert sich wieder in neuem Glanz. Das Transportunternehmen BLS hat seit Juli in der Liegenschaft seinen neuen Hauptsitz. Auch bei unserer Liegenschaft an der Baarermatte in Baar bei Zug findet eine grosse Transformation statt. Die Umwandlung eines Bürogebäudes am Ende seiner Lebenszeit in eine gemischt genutzte neue Überbauung mit höchsten Nachhaltigkeitsstandards generiert deutlichen Mehrwert. Nach Erhalt der rechtskräftigen Baubewilligung in diesem Frühjahr beginnt der Rückbau der Bestandsliegenschaft ab Ende Sommer.
Durch die eigene kaufmännische und technische Bewirtschaftung der Liegenschaften kennen wir die Herausforderungen aus erster Hand und stehen mit unseren Mieterinnen und Mietern in engem Kontakt. Dies hilft uns auch bei der Wieder- und Neuvermietung unserer Flächen.
Im ersten Halbjahr haben wir Mietverträge für rund 44 000 m2 abgeschlossen, unter anderem in Zürich an der Herostrasse, an der Vulkanstrasse oder an der Zoll-/Josef-/Klingenstrasse. Weitere bedeutende Abschlüsse haben wir auf dem Dreieckareal in Winterthur oder auf dem Richti-Areal in Wallisellen erzielt.
Die hohe Qualität unseres Portfolios spiegelt sich auch in den Bewertungen durch die externen Immobilienschätzer von Wüest Partner wider. Im ersten Halbjahr verzeichnete das Portfolio eine positive Neubewertung von CHF 70.3 Mio., getrieben von neuen Vertragsabschlüssen, höheren Marktmieten und dem vorteilhaften Zinsumfeld.
«Unser hochwertiges Immobilienportfolio an Zentrumslagen im Kanton Zürich und in der Genferseeregion generiert dank einem ausgewogenen Anlagemix aus Büro, Bildung, Industrie und Wohnen langfristig stabile Erträge.»
Entwicklung & Realisation steigert Ergebnisbeitrag
Unser Entwicklungs- und Realisationsgeschäft ist integraler Bestandteil des Geschäftsmodells. Nebst der Ausschöpfung der vorhandenen Potenziale im eigenen Portfolio entwickeln und bauen wir Projekte für den Verkauf im Stockwerkeigentum. Im zweiten Halbjahr werden unsere Projekte an der Spiserstrasse in Zürich und an der Avenue de l’Amandolier in Genf plangemäss fertiggestellt. Bei beiden Projekten sind alle Wohnungen verkauft. In Luzern und in Zumikon haben wir im ersten Halbjahr mit dem Bau und der Vermarktung neuer Verkaufsobjekte begonnen. Die Nachfrage entspricht unseren Erwartungen. Wir sind deshalb zuversichtlich, dass auch hier die noch freien Einheiten bis zum Bauende verkauft sind. Wir rechnen auch in den nächsten Jahren mit einem relevanten Ergebnisbeitrag aus dem Verkauf von Stockwerkeigentum.
Den Ausbau unserer Pipeline behalten wir im Blick. Nach dem Stichtag haben wir in Zumikon am Geissacher ein neues Entwicklungsgrundstück erworben. In den nächsten Jahren werden wir hier eine neue Wohnsiedlung mit Eigentumswohnungen entwickeln und realisieren. In Zürich Seebach haben wir für einen Kunden als Gesamtdienstleister die Wohnsiedlung Gartenstadt Köschenrüti entwickelt. Die Baueingabe für das Gesamtprojekt erfolgte Anfang des Jahres. Im ersten Halbjahr haben wir zudem den Bauauftrag für das Projekt gewonnen.
Nachhaltigkeit im Fokus
Im ersten Halbjahr haben wir weitere Photovoltaikanlagen auf unseren Liegenschaften installiert und werden im September mit der vorerst letzten grossen Anlage den 2021 gestarteten Ausbau im Bestandsportfolio abschliessen. Insgesamt haben wir aktuell eine installierte kWp-Leistung von mehr als 7500 kWp.
Auch in Bezug auf die Betriebs- und Energieoptimierung der Portfolioliegenschaften haben wir unsere Bestrebungen vorangetrieben und neben verschiedenen Bestandssanierungen auch einen Rahmenvertrag für die langfristige Beschaffung von Biogas abgeschlossen. Künftig wird rund die Hälfte des Gasbedarfs in unseren Deutschschweizer Liegenschaften mit Biogas abgedeckt. Für uns ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg zur Dekarbonisierung des Portfolios. Bis 2030 halbieren wir den Anteil der fossilen Energieträger und bis spätestens 2050 wollen wir mit unserem Portfolio das Netto-Null-Ziel erreichen.
Allreal ist finanziell gesund, erwirtschaftet langfristig stabile Mieterträge und generiert zusätzliche Gewinne aus der attraktiven Entwicklungspipeline. Wir sind entsprechend gut aufgestellt, um auch in Zukunft Wert für unsere Aktionärinnen und Aktionäre zu schaffen.
| Ralph-Thomas Honegger Präsident des Verwaltungsrats | Stephan Widrig CEO |