Geschätzte Aktionärinnen und Aktionäre
Allreal blickt auf ein bewegtes Geschäftsjahr 2023 zurück. Nach über zehn Jahren des Aufschwungs und des Wachstums ist die Immobilienbranche durch das wirtschaftliche Umfeld gefordert. Durch die höheren Zinsen steigen die Finanzierungskosten. Der Neugeldzufluss in Immobilien wurde stark gebremst. Die Zeit stetiger Aufwertungen ist vorbei. Dies wirkt sich auch auf die Dynamik im Transaktionsmarkt aus. Zusätzlich sorgen der Fachkräftemangel und die Teuerung für höhere Baukosten, was die Nachfrage nach neuen Bauprojekten dämpft.
Dank der robusten Konjunktur in der Schweiz bleibt die Nachfrage nach modernen Büroflächen aber stabil. Das absehbare Bevölkerungswachstum wird zudem auch in Zukunft für einen steigenden Bedarf nach Wohn- und Lebensraum sorgen. Hochwertige Immobilien bleiben deshalb eine sichere und langfristige Wertanlage mit einer verlässlichen Ausschüttung. Als stabilisierendes Element sind sie ein wichtiger Pfeiler jeder Anlagestrategie.
Mit den drei Geschäftsfeldern Immobilien, Entwicklung und Realisation decken wir die gesamte Wertschöpfungskette ab. Im Zentrum steht ein hochwertiges Portfolio mit modernen Büro- und Wohnliegenschaften an hervorragend erschlossenen Lagen im Grossraum Zürich und in der Genferseeregion. Das Portfolio bewirtschaften wir aktiv und optimieren die Ertrags- und die Kostenseite unserer Anlageobjekte stetig. Die hohe Entwicklungs- und Realisationskompetenz schafft langfristigen Mehrwert und ermöglicht unternehmerisches Wachstum.
Die solide wirtschaftliche Basis des Portfolios ermöglicht uns langfristiges Denken in der Projektentwicklung. Der frühzeitige Einbezug der Baukompetenz und das Wissen als Eigentümer stellen eine effiziente und qualitativ hochstehende Umsetzung bei der Entwicklung und Realisation von Projekten sicher. Die Bau- und Entwicklungskompetenz hilft wiederum bei der bestmöglichen Wertschöpfung des Portfolios.
«Das gute operative Unternehmensergebnis im Geschäftsjahr 2023 bestätigt, dass die Gruppe auch in einem herausfordernden Umfeld gut aufgestellt ist. Bereinigt um den Neubewertungseffekt, resultierte ein Ergebnis von CHF 122.0 Mio.»
Operatives Ergebnis im Rahmen der Erwartungen
Das gute operative Unternehmensergebnis im Geschäftsjahr 2023 bestätigt, dass die Gruppe auch in einem herausfordernden Umfeld gut aufgestellt ist. Bereinigt um den Neubewertungseffekt, resultierte ein Ergebnis von CHF 122.0 Mio. Die Mieterträge aus unseren Liegenschaften erhöhten sich um 2.6% unter anderem aufgrund leicht gestiegener Umsatzmieten, der Indexierung der Geschäftsmieten und der Anbindung der Wohnungsmieten an den Referenzzinssatz. Die entfallenen Mieterträge von CHF 3.1 Mio. aus zwei Liegenschaftsverkäufen in Basel aus dem Vorjahr und aus dem Verkauf einer Liegenschaft in Urdorf ZH im ersten Halbjahr konnten somit mehr als kompensiert werden. Zusätzlich verzeichneten wir insgesamt einen Gewinn aus dem Verkauf mehrerer Liegenschaften, die nicht länger ins Portfolio passten. Die Neubewertung unserer Immobilien fiel mit CHF –64.5 Mio. negativ aus. Im Verhältnis zum Portfoliowert von mehr als CHF 5 Mia. ist der Effekt aber gering und bestätigt die grundsätzlich hohe Qualität unseres Portfolios. Die Leerstandsquote lag per Stichtag bei sehr tiefen 1.7%. Die Nettorendite des Portfolios beträgt 3.8%.
Der Erfolg aus Entwicklung & Realisation fiel im Vergleich zum Vorjahr deutlich tiefer aus. Nebst Sondereffekten in der Vorperiode lag dies an tieferen Bauvolumen bei Drittprojekten sowie unregelmässig anfallendem Erfolg aus dem Verkauf von Stockwerkeigentum. In der Realisation erwirtschafteten wir bei den Drittprojekten eine solide Bruttomarge von 10.6%.
Mit dem Kauf des Rieter-Areals in Winterthur ZH haben wir uns ein grosses Areal an urbaner Lage mit viel langfristigem Potenzial gesichert. Das Areal generiert bereits seit Eigentumsübertragung im September stabile Erträge, die schrittweise gesteigert werden. Langfristig soll es im Dialog mit der Stadt Winterthur und weiteren Beteiligten zu einem attraktiven Quartier entwickelt werden, das nebst Arbeitsplätzen auch Wohnraum umfassen kann.
Verschiedene eigene Entwicklungsprojekte befinden sich in der Planungsphase oder sind in Umsetzung. Die Büroliegenschaft an der Bellerivestrasse 36 in Zürich wurde umfassend saniert und konnte Ende Jahr an die neuen Mieter übergeben werden. Mit Projekten für das eigene Portfolio, wie beispielsweise in Baar ZG oder an der Badenerstrasse in Zürich, realisieren wir nachhaltige Pionierprojekte. Und mit dem Verkauf von Stockwerkeigentum werden zusätzliche Ertragspotenziale erschlossen, so etwa an der Spiserstrasse in Zürich, in Zumikon ZH, Luzern oder Riehen BS. Ebenso hat sich Allreal als verlässlicher Partner für komplexe Neu- und Umbauprojekte auf dem Drittmarkt bewährt. Prominente Objekte in Ausführung sind beispielsweise die Höfe in Adliswil ZH, der Rieter Campus in Winterthur ZH oder das Haus zum Falken am Bahnhof Stadelhofen in Zürich.
Ausschüttung bleibt stabil
An der Börse entwickelte sich der Kurs der Allreal-Aktie im letzten Jahr im Vergleich mit dem Branchenindex schwächer. Per Stichtag notierte die Allreal-Aktie unverändert gegenüber Vorjahr bei CHF 150.40.
Allreal verfolgt eine berechenbare Ausschüttungspolitik. Diese sieht vor, dass bis zu 100% des operativen Unternehmensergebnisses aus dem Segment Immobilien ausgeschüttet werden können. Vom guten Verlauf des vergangenen Jahres sollen erneut auch unsere Aktionärinnen und Aktionäre profitieren. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 19. April 2024 eine unveränderte Ausschüttung von CHF 7.00 pro Aktie, was einer attraktiven Rendite von 4.7% entspricht.
Ausblick 2024
Für das Geschäftsjahr 2024 ist Allreal trotz dem anspruchsvollen Umfeld zuversichtlich. Immobilien bieten dank der Indexierung der Geschäftsmieten und der Anbindung der Wohnungsmieten an den Referenzzinssatz einen zuverlässigen Inflationsschutz. Die Nachfrage nach Wohnungen in den urbanen Zentren Zürich und Genf bleibt auch im neuen Jahr sehr hoch. Ebenso ist die Wiedervermietung von modernen Geschäftsflächen an guten Lagen, wie sie das Portfolio von Allreal prägen, dank guter Konjunktur sehr robust. Mit der umfassenden Entwicklungspipeline verfügen wir zudem über langfristiges Wachstumspotenzial, das wir in Bezug auf das anfallende Investitionsvolumen selbstständig steuern können.
Im Geschäftsjahr 2024 wird der Nettofinanzaufwand allerdings weiter ansteigen und das operative Unternehmensergebnis weiter belasten. Wir gehen deshalb von einem operativen Unternehmensergebnis leicht unter Vorjahr aus.
Anträge an die Generalversammlung
Sämtliche Mitglieder des Verwaltungsrats stellen sich an der kommenden 25. ordentlichen Generalversammlung zur Wiederwahl. Der Generalversammlung wird ferner eine Anpassung der Statuten der Gesellschaft vorgeschlagen, um diese den aktuellen Regularien anzupassen. Ebenso wird ein umfassend erneuertes Vergütungskonzept für die Gruppenleitung vorgeschlagen, um den Erwartungen des Kapitalmarktes nach einer transparenten und auf den langfristigen Erfolg des Unternehmens ausgerichteten Vergütungspolitik zu entsprechen.
Der Verwaltungsrat und die Gruppenleitung bedanken sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die geleistete Arbeit im vergangenen Geschäftsjahr und bei den Aktionärinnen und Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen.
Ralph-Thomas Honegger Präsident des Verwaltungsrats | Stephan Widrig CEO |