Geschätzte Aktionärinnen und Aktionäre

Im ersten Halbjahr 2024 hat sich die Schweizer Wirtschaft stabil entwickelt. Entsprechend robust ist die Nachfrage nach Geschäftsflächen auf dem Schweizer Immobilienmarkt. Auf dem Wohnungsmarkt steigt die Nachfrage schneller als das verfügbare Angebot, auch aufgrund immer langwieriger Verfahren. Dies sorgt für einen anhaltend tiefen Leerstand und gute Absorption bei Neubauprojekten. In der Baubranche ist der Markt weiterhin von hohen Baukosten aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels und einer zurückhaltenden Investitionsdynamik bestimmt. Mit zwei weiteren Zinssenkungen im ersten Halbjahr 2024 hat die Schweizerische Nationalbank die Konjunktur gestützt und mit ihrem zuversichtlichen Ausblick für Sicherheit im Zinsumfeld gesorgt. Immobilien als Anlageklasse haben dadurch an Attraktivität gewonnen.

«Allreal hat mit CHF 67.2 Mio. (inkl. Neubewertung) im ersten Halbjahr 2024 ein höheres Unter­nehmensergebnis als im Vorjahr erzielt.»

Operatives Ergebnis entwickelt sich stabil

Allreal hat mit CHF 67.2 Mio. (inkl. Neubewertung) im ersten Halbjahr 2024 ein höheres Unternehmensergebnis als im Vorjahr erzielt. Die Mieterträge erhöhten sich um 2.3%. Sie profitierten von der Indexierung der Geschäftsmieten und der Referenzzinserhöhung bei den Wohnungsmieten. Die entfallenen Mieterträge aus den Verkäufen im letzten Jahr konnten mehr als kompensiert werden. Die Leerstandsquote lag per Stichtag mit 1.5% nochmals leicht tiefer als zum Jahresabschluss, und die Nettorendite betrug 3.9%. Die Neubewertung unserer Immobilien fiel mit CHF 6.7 Mio. positiv aus. Exklusiv Neubewertung resultierte ein Unternehmensergebnis von CHF 60.5 Mio.

Der Erfolg aus Entwicklung & Realisation erhöhte sich im ersten Halbjahr unter anderem dank höherem Verkaufserfolg aus den Projekten Spiserstrasse in Zürich, Avenue de l’Amandolier in Genf und Avenue du Curé Baud in Grand-Lancy GE auf CHF 21.3 Mio. Aus der eigenen Entwicklungspipeline stehen weitere Projekte vor der Umsetzung. In Eggen in der Stadt Luzern rechnen wir im ersten Halbjahr 2025 mit dem Baustart. Und auch am Strubenacher in Zumikon ZH, an der Badenerstrasse in Zürich oder der Baarermatte bei Zug sind wir zuversichtlich, in nächster Zeit mit der baulichen Realisierung beginnen zu können.

In Bern sind die Umbauarbeiten für unser Geschäftsgebäude an der Freiburgstrasse in vollem Gang. Die Liegenschaft wird komplett saniert und neu auf die Nutzung durch mehrere Mieter ausgerichtet. Nach Abschluss der Arbeiten im nächsten Jahr wird die BLS als Ankermieterin einziehen. Die zahlreichen weiteren Bauprojekte für das eigene Port­folio, wie auch für Drittkunden, verlaufen ebenfalls plangemäss.

Nach dem Stichtag Ende Juni haben wir zwei Geschäftsliegenschaften in Basel über Buchwert verkauft. Die freigesetzten Mittel stärken unsere Bilanz und werden für Investitionen in die Projektpipeline genutzt.

Nachhaltigkeitsstrategie auf Kurs

Die Nachhaltigkeit bildet einen integrierten Teil unsere Geschäftstätigkeit. Basierend auf der im letzten Jahr erstellten Wesentlichkeitsmatrix werden aktuell die ESG-Ziele für die neue Strategieperiode 2025 bis 2028 mit einem noch stärkeren Fokus auf die Kreislaufwirtschaft und soziale Faktoren bei der Immobilientätigkeit definiert.

Die bestehenden Zielvorgaben befinden sich auf Kurs. Bis 2030 halbieren wir den Anteil der fossilen Energieträger und bis spätestens 2050 erreichen wir mit unserem Port­folio das Netto-null-Ziel. Unseren CO₂-Absenkpfad weisen wir neu im Verhältnis zur Energiebezugsfläche aus und erhöhen so die Vergleichbarkeit mit unseren Mitbewerbern.

Die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien bildet bei sämtlichen neuen Projektentwicklungen einen hohen Stellenwert mit ambitionierten Zielvorgaben in Bezug auf die angestrebten Label und den CO₂-Ausstoss. Wegweisend ist hier das Projekt Baarermatte, das demnächst in Realisierung geht. Auch in der Finanzierung setzen wir unseren eingeschlagenen Weg fort. Im Frühling haben wir erfolgreich einen weiteren Green Bond am Markt platziert und dadurch CHF 150 Mio. aufgenommen.

«Als Eigentümerin, ­Entwicklerin und Reali­satorin decken wir die Wertschöpfungskette entlang des gesamten Lebenszyklus einer Immobilie ab.»

Ausblick für das Gesamtjahr 2024 bestätigt

Als Eigentümerin, Entwicklerin und Realisatorin decken wir die Wertschöpfungskette entlang des gesamten Lebenszyklus einer Immobilie ab. Unser sorgfältig zusammengestelltes und bewirtschaftetes Portfolio mit hochwertigen Geschäftsliegenschaften an wichtigen Verkehrsknoten und modernem Wohnen im Grossraum Zürich und am Arc Lémanique bildet eine sehr sichere Wert­anlage mit attraktiver und stabiler Ausschüttung. Mit unserer Entwicklungs- und Baukompetenz realisieren wir zusätzliche Erträge und stellen die optimale Wertschöpfung des Portfolios sicher.

Der Nettofinanzaufwand wird aufgrund der langfristigen Finanzierung auch nach den erfolgten Zinssenkungen im laufenden Jahr leicht ansteigen und das Ergebnis entsprechend belasten. Wir gehen deshalb unverändert von einem operativen Unternehmensergebnis leicht unter Vorjahr aus.

Insgesamt sind wir aber zuversichtlich, was unser Potential in Bezug auf Wertschöpfung und Ausschüttung betrifft. Immobilien bieten dank der Indexierung der Geschäftsmieten und der Anbindung der Wohnungsmieten an den Referenzzinssatz einen zuverlässigen Inflationsschutz. Die Nachfrage nach Wohnungen in den urbanen Zentren bleibt sehr hoch, und auch die Wiedervermietung von modernen Geschäftsflächen an guten Lagen erfolgt in einem funktionierenden Markt. Mit der umfassenden Entwicklungspipeline verfügen wir zudem über langfristiges Wachs­tums­potenzial, das wir in Bezug auf das Investi­tionsvolumen selbständig steuern können.